Abitur während Coronakrise?
Der schrille Ton des Weckers reißt Sarah Ebers um halb sieben Uhr morgens aus dem Schlaf. „Meistens stehe ich sogar schon um sechs Uhr morgens auf, damit ich mehr Zeit habe, um zu lernen.“, berichtet Sarah mir persönlich. Ich bin Jasmin Ebers und interviewe heute die 18-jährige Abiturientin.

Sarah Ebers beim Lernen. Foto: Jasmin Ebers
„Ich gehe in das Käthe-Kollwitz-Gymnasium Halberstadt und bin Abiturientin.“ „Wie verläuft denn so ein normaler Schulalltag für dich?“, frage ich neugierig. Sarah berichtet mir, dass nach dem frühzeitigen Aufstehen nur Zeit für ein kleines Frühstück bleibt. „Sobald ich in der Schule angekommen bin, verschwindet draußen der dichte Nebel und die Sonne geht auf. In meinem Unterrichtsraum bin ich damit beschäftigt, in meine Aufzeichnungen zu schauen, da ich stehts vorbereitet sein möchte.“, erzählt Sarah. „Wie sieht es nach der Schule aus? Hast du da Zeit für andere Dinge, wie Freunde und Hobbys?“, frage ich die Abiturientin. „Leider nur kaum. Ich verabrede mich mit meinen Freunden oft nur, um zu lernen oder Hausaufgaben zusammen zu erledigen. Normalerweise bin ich mittwochs immer zum Jazz-Dance-Training gegangen, welches aber wegen Corona gestrichen wurde.“, berichtet die 18-Jährige. Sie erzählt außerdem, dass sie gerne mal wieder etwas anderes tun möchte, außer zu lernen bis zum Umfallen, nur um nicht bei anderen Menschen als Corona-Not-Abitur-Absolvent abgestempelt zu werden. „Einige Menschen sprechen ja oft von einem sogenannten „Corona-Bonus“. Ich persönlich finde es unnötig, so etwas zu sagen, denn wenn später mein Jahrgang und ich unseren Beruf tätigen wollen, interessiert es auch niemanden mehr, ob bei unserem Abitur Corona eine Rolle spielte oder nicht. Wir werden uns genauso anstrengen müssen, wie alle anderen auch.“ „Ich bin da ganz deiner Meinung, Sarah. Kommst du mit den Corona-Umständen gut zurecht oder hast du irgendwelche Schwierigkeiten?“, frage ich Sarah neugierig. „Dinge wie: Masken im Unterricht oder an jedem Ein- und Ausgang Hände zu desinfizieren sind für mich schon Gewöhnungssache und es gehört zu meinem Alltag. Was mich jedoch etwas beunruhigt, sind die Diskussionen, ob die Abi-Prüfungen stattfinden oder nicht.“ Sarah teilt mir mit, dass sie als Abiturientin während der Corona-Pandemie sehr viel Stress hat. „Habt ihr jetzt beim Abitur gewisse Vorteile oder nicht?“ „Nein, nicht direkt“, berichtet sie, „Aber wir haben etwas mehr Zeit bekommen. Vom Stoff her hat sich nicht viel verändert, außer, dass manche Themen nicht abgefragt werden, da wir sie aufgrund von Corona nicht geschafft haben.“ Sarah Ebers teilt mir mit, dass sie durch das ständige Hin und Her, ob die Prüfungen nun stattfinden oder nicht, viel mehr Stress und auch Angst vor den Prüfungen hat. „Ich stecke wirklich sehr viel Zeit und Mühe in meine Tests, Klausuren, Vorabituren, Plakate usw. Leider muss ich dadurch viele andere Dinge vernachlässigen.“ „Was für einen Beruf möchtest du später mal ausüben?“ Sarah erzählt, dass sie Architektin werden möchte. Also, wie man sehen kann, ist das Leben als Abiturientin während der Corona-Pandemie Stress pur. „ich danke dir für das Interview. Viel Glück beim Abitur!“ „Vielen Dank!“
Von Jasmin Ebers
Klasse: 8a
Käthe-Kollwitz-Gymnasium Halberstadt
Quelle: Interview mit Sarah Ebers.