Artikel 13 – sind die Proteste gerechtfertigt, was ist dran an der „Zensur“?
Artikel 13 gehört zur Urheberrechtsreform des EU Parlaments und ist derzeit in der Diskussion. Ben Beucke aus der 9. Klasse des Gerhart-Hauptmann-Gymnasium hat sich mit dem Thema befasst.

Uploadfilter sollen Inhalte vor dem Hochladen prüfen. Foto: Pixabay
Am Dienstag, den 26.03.19, stimmt das EU Parlament über die umstrittene Urheberrechtsreform ab.
Am Samstag, den 23.03.19, waren allein in Berlin 40.000 und in München sogar 50.000 Menschen auf der Straße und protestierten gegen die Urheberrechtsreform. Ist da was dran oder ist das viel Aufregung um nichts?
Was ist überhaupt der Artikel 13?
Der Artikel 13 gehört zu Urheberrechtsreform des EU Parlaments.
Dieser soll davor schützen, dass zum Beispiel ein Lied von einem berühmten Musiker von einer fremden Person hochgeladen wird und diese daraus Geld bezieht. Hört sich ja erst einmal ganz gut an. Gegen diese Idee hat auch niemand etwas. Doch die Umsetzung, wie sie jetzt geplant ist, ist der Grund dafür, dass viele Leute auf die Straße gehen. Es soll jede Plattform, die älter als 3 Jahre ist, dafür sorgen, dass keine urheberrechtlich geschützten Daten auf ihrer Plattform hochgeladen werden, sonst haftet die Plattform dafür.
Das Problem ist, dass solche „Uploadfilter“ nicht sehr gut funktionieren, dies sieht man auch bei großen Plattformen wie bei Youtube, die Millionen von Dollars in so einen Uploadfilter investiert hat. Trotzdem sperrt dieser Filter oft genug Videos, die als Satire oder als eine Bewertung von einem Film gedacht waren. Generell ist es nicht möglich, da eine KI(Künstliche Intelligenz)die so einen Uploadfilter steuert, nicht unterscheiden kann, was ein Zitat, eine Kritik oder Bewertung eines Filmes ist. Zusätzlich können Filminhaber, Firmen oder sogar Politiker Beiträge löschen lassen, wenn man sich zu ihnen kritisch äußert und Bilder von ihren Filmen, Produkten, ihrer selbst oder nur ein Zitat im Video zeigt.
Ein weiterer Grund für die Proteste war, dass die Politik auf ganzem Wege versagt hat. Axel Voss ist dafür ein goldenes Beispiel. Er nannte die 4,5 Millionen Menschen, die eine Petition gegen Artikel 13 unterschrieben haben Bots. Im EU Parlament wurden die Demonstranten beschuldigt nur für Geld zu demonstrieren.
Alles in allem finde ich die Proteste mehr als gerechtfertigt. Trotzdem sollten sie sich eine eigene Meinung bilden.
Von Ben Beucke
Klasse: 9b
Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode
Quelle: https://netzpolitik.org/2019/demos-gegen-uploadfilter-alle-zahlen-alle-staedte/ (25.03.2019)