Corona und ich
Schüler träumen davon für immer schulfrei zu haben oder von Ferien, die nie enden. Doch dann wurde unser Traum zur Wirklichkeit, nur ganz anders. Corona veränderte alles. Ein Artikel von Mare Baumbach, Klasse 8c, „Europaschule“ Gymnasium Gommern.
Die Nachricht über die Schulschließung überraschte mich. Ich war an diesem Tag wegen einer Erkältung zu Hause geblieben. Meine Freundin informierte mich telefonisch nach der Schule. Ich stammelte: „Das ist ja – “ doch dann beendete sie meinen angefangenen Satz „ – einfach der Wahnsinn!“ Und damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Wer hätte gedacht, dass die Schulen von einem auf den anderen Tag schließen? Ich hatte damit nicht gerechnet.
Marco Tullner, der Bildungsminister von Sachsen-Anhalt, gab am Freitag, den 13. März 2020, bekannt, dass ab Montag die Schulen bis zum 13. April geschlossen bleiben. Später wurde die Schließung bis zum 19. April verlängert.
Meine Osterferien hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Nun gibt es Kontaktverbot, das heißt zu jedem Menschen mindestens zwei Meter Abstand, und Homeschooling, also Schulaufgaben zum Selbststudium per E-Mail. Außerdem ist ein Treffen mit mehr als zwei Personen nicht erlaubt, sofern es nicht die eigene Familie betrifft.
Lernen in der Schule und Homeschooling sind nicht zu vergleichen. Ich finde das Selbststudium sehr anstrengend. Auch die aufgewandte Zeit erscheint mir viel zu hoch. Meine Osterferien überschatten die noch nicht erledigten Aufgaben. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob Freitag der 13. ein Glücks- oder ein Unglückstag war.
Das Coronavirus bringt Herausforderungen mit sich und erreicht mehr als die Menschheit je für möglich gehalten hätte. Nicht nur der Alltag der Menschen, sondern auch die Wirtschaft und die Umwelt verändert es. Das Kontaktverbot lässt die Familien enger zusammen rücken. Die Arbeit steht still oder wird verlagert ins Home-Office. Dadurch und durch das Reiseverbot gerät weniger CO2 in die Luft, zumal der Flugverkehr stark eingeschränkt ist. Schüler lernen, dass die Schule auch Vorteile bietet.
Ich bleibe hauptsächlich zu Hause und gehe nur nach draußen, wenn mein Kopf, vor lauter Aufgaben, auf Durchzug schaltet. Immerhin kann ich abends mit meinen Freuden telefonieren und mich mit ihnen über die neuesten Ereignisse austauschen. Übrigens gucke ich jetzt häufiger Nachrichten, fast sogar regelmäßig.
Obwohl die ganze Welt danach forscht, wurde bisher gegen das Coronavirus noch kein Medikament oder Impfstoff gefunden. Es gibt kaum Länder, die nicht vom Virus betroffen sind. Inzwischen gibt es auch Menschen die trotz einer Erkrankung mit CoViD-19 wieder gesund wurden. Das bedeutet, dass Infizierte durch die Heilung Abwehrkräfte gegen das Virus entwickelten. Das sind Nachrichten, die mich etwas positiver in die Zukunft schauen lassen. Ich weiß, dass sich viele Schüler danach sehnen wieder die Schule zu besuchen, um unter Freunden zu sein. Träume können manchmal doch in Erfüllung gehen, man muss nur fest daran glauben. Meine Freunde und ich sind uns einig: Schule ist doch okay!
Von Mare Baumbach
Klasse: 8c
„Europaschule“ Gymnasium Gommern
Quelle: Marco Tullner, Bildungsminister von Sachsen-Anhalt