Das glückliche Leben – nur wie?
Zuerst stellt sich die Frage was Glück überhaupt ist. Glück ist subjektiv. Das bedeutet, dass die Empfindung von Glück für jeden Menschen unterschiedlich sein kann. Manch einer empfindet Glück über den Kauf eines langersehnten Autos, bei manch anderem ist es aber auch der Spaziergang im Wald. Daher sollte man auch nicht versuchen sein Glück anhand dem Glücksempfinden von anderen zu suchen. Was den einen glücklich macht, macht den anderen noch lange nicht glücklich und zufrieden. EIn Artikel von Helene Fischer, Klasse 8a, Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode.
Doch was ist nun glücklich sein?
Das Gefühl des Glücklichseins ist schwer zu beschreiben, doch für mich fühlt es sich so an, als würde sich etwas tief in meinem Inneren ausdehnen und beginnen zu strahlen. Man fühlt sich lebendig und Zufriedenheit durchströmt einen. Meist habe ich dann ein Lächeln auf den Lippen.
Aber wie kann ich ein glückliches Leben leben?
Es gibt kein festgelegtes „Rezept“ für ein glückliches Leben, doch für mich ist immer der Anfang eines solchen stets bei sich selbst zu bleiben, sich nicht zu verstellen und immer auf das zu horchen, was das Herz einem sagt. Auch ist es wichtig sich selbst wertzuschätzen und zu lieben – was manchmal leichter gesagt als getan ist – denn täglich prasseln viele Umwelteinflüsse auf uns ein. Gerade das Internet beeinflusst maßgeblich unser Denken und Handeln. Dort werden uns Produkte und Lebensweisen suggeriert, die angeblich glücklich machen sollen.
Doch wer kann mir das garantieren und wen kann ich anklagen, wenn ich mich mein ganzes Leben durch Schönheitsvorstellungen, Modetrends und Diäten quäle, genau das tue wie die anderen auch, aber mich trotzdem frage: Wer bin ich eigentlich und was mache ich hier? Sollte mein Leben nicht eigentlich glücklich sein und Spaß machen? Nicht grau, trist, anstrengend, steinig und schwer? Sollte ich nicht eigentlich voller Lebensfreude sprühen und jeden Tag genießen, anstatt zu bemerken, dass ich voller Leere bin, mich nichts erfüllt und ich einfach nur noch existiere und atme?
All das kommt auf uns zu, wenn wir es nicht schaffen, auf unser Innerstes zu hören, wenn wir versuchen irgendwo hineinzupassen, es irgendwem zu beweisen oder recht zu machen. So hat auch das soziale Umfeld einen großen Einfluss auf uns, auf dem Weg zu uns selbst, auf dem Weg zu unserem Glück. Doch wenn man nicht von ganzem Herzen liebt, was man tut, findet man sein Glück nicht.
Manche suchen akribisch, stecken sich Ziele, versuchen möglichst erfolgreich zu sein, möglichst viel Anerkennung zu bekommen, doch nach jedem erreichtem Ziel verschwindet der Zustand des Glücks wieder schnell. Doch ist nicht der Weg das Ziel, wie schon ein Sprichwort besagt? Ist nicht die Erfahrung die man auf dem Weg dorthin gemacht hat viel wertvoller als das eigentliche Ziel? Ich stimme dem zu. Zumindest solange, bis man das was man tut gerne macht und es genießen kann.
Nehmen wir an, ein Wanderer steigt einen Berg hinauf und ist die ganze Zeit nur auf das Erreichen des Gipfels fokussiert. Am Gipfel angekommen freut er sich über seine Leistung, ist stolz auf sich und steigt wieder ab, mit den Gedanken an den nächsten Gipfel. Erst auf dem Rückweg (wenn er Glück hat) fällt ihm etwas auf: Die Natur um ihn herum. Überall summt es, der Waldboden ist mit weichem, grünem Moos bedeckt, es duftet nach Blumen und frischer Erde. Er fühlt sich erfüllt von dieser Schönheit und empfindet – Glück. Nun erkennt er, was er alles auf seinem Hinweg verpasst hatte, da er nur sein Ziel vor Augen hatte und nicht den Weg selbst genoss. Ich denke, es ist manchmal wichtiger den Weg zum Glück zu genießen als den Glücksmoment selbst.
Manche suchen nach dem Glück dort, wo es für andere liegt. Sie versuchen besonders erfolgreich zu sein und andere mit ihrem Handeln glücklich zu machen. Doch auch sie werden in ihrem Leben nicht glücklich, denn sie vergaßen in ihrem Handeln anderen zuliebe, dass sie der wichtigste Mensch in ihrem Leben sind. Wir selbst sind Dreh- und Angelpunkt unseres Glückes, aber nur, wenn wir bei uns bleiben und auf unsere innere Stimme hören.
Deswegen sollten wir uns jeden Tag aufs Neue fragen: Macht mich das was ich tue glücklich?
Von Helene Fischer
Klasse: 8a
Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode