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Der Einfluss „sozialer Medien“ auf Jugendliche

Heutzutage wachsen Jugendliche in Haushalten auf, die reich an elektronischen Geräten sind. Die individuelle Nutzung der digitalen Geräte ist sehr hoch, vor allem Handy und Computer werden im Alltag genutzt. Doch wie werden Jugendliche durch soziale Medien beeinflusst und was kann das für Auswirkungen haben? Um diese Frage zu klären, wurde 2017 eine Studie (JIM-Studie) durchgeführt. Laut dieser Studie hat so gut wie jeder Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren ein eigenes Handy, einen eigenen Computer und viele auch einen eigenen Fernseher. Die Jugendlichen sind der neusten Technik gegenüber sehr offen und kennen sich technisch gut aus. Es wurde eine intensive Mediennutzung festgestellt, jedoch keine Abhängigkeit. Man konnte lediglich ein gewisses Suchtpotenzial nachweisen. Die Medien prägen den persönlichen Verhaltensstil der Menschen immer mehr und beeinflussen sie dadurch. Das Leben der Jugendlichen vor 50 Jahren sah noch ganz anders aus. Zum Beispiel wurde morgens ein kilometerweiter Weg zur Schule zurückgelegt, denn was die meisten heutzutage als selbstverständlich ansehen, war damals alles andere als „normal“. Soziale Medien gab es nicht, aber die Möglichkeit, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, hatte man trotzdem. Nämlich in der Schule oder als Treffen danach, um je nach Interessen etwas zusammen zu machen. Bei unerwünschtem Verhalten – so auch in der Schule – drohten Schläge, denn damals wurde mehr Wert auf Disziplin, Ordnung, Fleiß und Pünktlichkeit gelegt. Auch Familien mit höherem Status verwöhnten ihre Kinder nicht mit teuren Marken oder bestimmten Medien im Vergleich zu heute. Der Blick auf die Welt hat sich stark verändert. Nach der JIM-Studie beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer der digitalen Geräte ca. 3 Stunden und 166 Minuten am Tag. Dabei wurde festgestellt, dass Mädchen deutlich öfter und länger die sozialen Medien nutzen als Jungen. Mehrere Stunden am Tag sind die Jugendlichen im Internet unterwegs, und die Nutzungsdauer steigt rasant mit zunehmendem Alter. Die meistgenutzten sozialen Medien sind WhatsApp, Instagram und TikTok. „Wer bin ich“ oder „Wer will ich sein“, sind die Fragen, mit denen sich die Jugendlichen ständig auseinandersetzen. Das Jugendalter stellt den entscheidenden Lebensabschnitt dar, seine eigene Identität auszubilden. Dabei sind neue Erfahrungen notwendig. Welche Werte und Absichten werden durch die heutige Gesellschaft vermittelt? Hier kommen wieder die sozialen Medien ins Spiel, da sie als Orientierungsfunktion dienen. Ab dem Jugendalter realisieren die meisten, dass sie frei von jeglichen äußeren Einflüssen sein, eigene Entscheidungen treffen und selbstständig leben wollen. Ist dies aber überhaupt möglich in einer Zeit, in der der Alltag so stark durch soziale Medien geprägt ist? Die sozialen Medien verändern nämlich die denk – und Handlungsstrukturen der Menschen, ohne dass sie selbst etwas davon merken. Das ist besonders bei Jugendlichen der Fall. Sie wollen sich im Internet, beispielsweise bei Instagram, extra gut darstellen, damit andere sie mögen und sie Anerkennung von ihnen bekommen. Passiert dies nicht oder schlimmer noch, passiert das Gegenteil und sie werden für ihr Aussehen gemobbt, kann dies schnell zu Verhaltensstörungen, Fitnesswahn, Essstörungen, Ängste, selbstverletzendes Verhalten und Depressionen führen. Man sollte am besten perfekt sein, perfekt aussehen und viele Talente haben. Solche Denkweisen regen Selbstzweifel an und sind mit enormem Druck verbunden. Soziale Medien tragen dazu bei, dass ein negatives Selbstbildnis entsteht und auch das Selbstbewusstsein sinkt. Doch gerade in der Pubertät ist man zunehmend selbstkritisch und unsicher. Trotzdem kann man nicht so einfach sagen, die neuen Medien sind „gut“ oder „schlecht“. Es kommt allein darauf an, was man selbst daraus macht und welches Hintergrundwissen man mitbringt.

Von Ciara Wendt

Klasse: 8c

„Europaschule“ Gymnasium Gommern

Quellenangabe:

Einfluss sozialer Medien auf Jugendliche. Zusammenhang zwischen Identität und medialen Bezugspersonen – GRIN