Der Einfluss von Corona auf die Sportvereine in Sachsen-Anhalt
Was die Pandemie für unsere Vereine bedeutet. Ein Artikel von Amy Meyer aus der Klasse 8b des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums Halberstadt.
Durch die Corona-Pandemie haben viele Sportverbände und -vereine eine hohe Anzahl an Mitgliedern verloren und leiden sehr unter den Einschränkungen. Andere hingegen haben sogar welche dazu gewonnen. Die Kinder und Jugendlichen können ihrem Hobby seit Monaten nicht mehr nachgehen. Sie können es kaum erwarten, bald wieder Sport im Verein ausführen zu dürfen.
Seit kurzer Zeit dürfen wenige Vereine in Sachsen-Anhalt wieder trainieren, aber ausschließlich im Freien, kontaktlos und mit begrenzter Personenanzahl. Dies bedeutet: alle Vereine die eine Halle für ihre Sportart benötigen, warten weiterhin sehnsüchtig darauf, dass es wieder losgeht.
Der Landessportbund (LSB) berichtet, dass die Sportvereine Sachsen-Anhalts im vergangenen Jahr ca. 11.000 Mitglieder verloren haben. Die Zahl sei von 357.000 Mitglieder auf 346.000 Mitglieder gesunken. Jedoch ist Sachsen-Anhalt mit nur drei Prozent Verlust bis jetzt verhältnismäßig gut durch die Corona-Krise gekommen, im Gegensatz zu anderen Bundesländern. Das es schwer wird, Mitglieder zurückzugewinnen ist dem LSB verständlich. Zumal Sachsen-Anhalt viele kleinere und weniger große Sportvereine hat, bleiben die Mitglieder den Vereinen treu. Aufgrund von einem Kurssystem, welches bei den Großvereinen ausfallen musste, haben diese mehr Mitglieder verloren. Auffällig ist der Unterschied zwischen Stadt und Land: zum Beispiel den Vereinen in der Altmark sind kaum Mitglieder verloren gegangen, den Vereinen in den größeren Städten wie Halle, Dessau oder Magdeburg hingegen schon. Der Verlust der Mitgliederzahlen liegt in Halle bei ungefähr 2000 Mitgliedern, in Dessau bei etwa 1400 und in Magdeburg bei 1200 Mitgliedern.
Die meistbetroffenen Sportarten vom Mitgliederschwund
Es gibt gravierende Unterschiede zwischen den Sportarten. Die zehn größten Verbände sind vom Mitgliederverlust am meisten betroffen: Der Behinderten- und Rehasportbereich mit mehr als 3000 Mitgliedern weniger, der Turnverband mit etwa 1500 Sportlern Verlust und der Schwimmverband mit ungefähr 1000 Vereinsmitgliedern weniger. Eine gute Nachricht ist, dass der Tennisverband Mitglieder dazubekommen hat, aufgrund der Tatsache, dass man diesen Sport mit großer Distanz im Freien ausführen kann. Der Verband hat 137 neue Mitglieder dazu gewonnen. Der Landeswanderbund hat mit 384 neuen, die meisten Mitglieder dazubekommen. Diese großen Unterschiede hängen mit der Eindämmungsverordnung zusammen, da verschiedene Sportarten unterschiedlich lang ausführbar waren.
Aus dem Mitgliederschwund gehen 6000 Kinder und Jugendliche hervor, die ihren Sportverein in Sachsen-Anhalt verlassen haben. Der LSB erkennt, dass zudem ein ganzer Jahrgang nicht gewonnen werden konnte. Viele Kinder konnten zum Beispiel kein Schwimmen lernen oder an andere Sportarten herangeführt werden. Gerade bei den Kindern und Jugendlichen ist der fehlende Sport belastend wegen des Bewegungsmangels. Verstärkt wurde dies zusätzlich durch das Homeschooling, da die Schüler und Schülerinnen sich am Tag weniger bewegen als normal. Eine große Rolle spielt auch der soziale Kontakt, da die Sportler in ihren Vereinen oft viele Freunde haben, die sie dort regelmäßig sahen.
Finanzielle Hilfe für die Sportvereine
Die Sportverbände in Sachsen-Anhalt können bei Bedrohung der Existenz durch Zahlungsprobleme finanzielle Hilfe beantragen. Bereit stehen Landesmittel in Höhe von 1.000.000 Euro nach Angaben des Sportministers Sachsen-Anhalt. Diese Coronahilfen werden insbesondere kleineren und ehrenamtlich geführten Vereinen gewährt, um deren Existenz sichern zu können. Bereits im vergangenen Jahr haben 51 Sportvereine 582.000 Euro durch ein Unterstützungsprogramm erhalten.
In naher Zukunft müsste ein Ende des Lockdowns eintreten
Die Lage und Einschränkungen haben sich seit Herbst 2020 nicht wirklich geändert bzw. gebessert. Aktuell zählt Durchhaltevermögen und Disziplin den Vereinssport nicht ausüben zu dürfen. Zudem sind die Freizeitplanungen für Kinder und Jugendliche allgemein weiterhin drastisch eingeschränkt. Die Vereine können nur hoffen und warten, dass in naher Zukunft ein Ende des Lockdowns eintritt und dem Vereinssport wieder nachgegangen werden kann.
Von Amy Meyer
Klasse: 8b
Käthe- Kollwitz-Gymnasium Halberstadt