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Der Schulalltag während des Corona-Lockdowns: Kampf gegen die Einsamkeit

Kontakte werden eingeschränkt, teilweise verboten. Urlaub ist kaum möglich. Schulen, Kindergärten und viele Läden schließen. Man kommt kaum noch unter Menschen und verbringt viel Zeit mit sich selbst. Jeder geht mit diesen Einschränkungen anders um. Dies führt jedoch bei vielen Menschen zur Einsamkeit. Während einige von ihnen weiterhin ihren Beruf ausüben oder von Zuhause arbeiten, wissen andere nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Vor allem Kinder haben mit dieser Ausnahmesituation Probleme, was die Studie „Kind sein in Zeiten von Corona“ des Deutschen Jugendinstituts (DJI) bestätigt. Es stellte sich heraus, dass jedes dritte Kind im Alter von drei bis 15 Jahren sich einsam fühlt. Eltern können dies bestätigen. Wie ein Bericht auf der Titelseite der Volksstimme zeigt, geht es jedoch nicht nur uns Menschen so.

In dem Zeitungsartikel von Alois Kösters, „Strategien gegen Corona-Einsamkeit“, wird von einer einsamen Nashorn-Dame berichtet. Sie neigte durch den Verlust ihres Partners zu Depressionen. Durch das Covid-19-Virus konnte kein neues Nashorn Männchen vermittelt werden, also bekam sie zur Gesellschaft zwei Schafe in ihr Gehege. Das hat ihr geholfen. Aber auch für Menschen ist die Anschaffung eines Haustieres hilfreich. Dadurch erhält man zum einen eine Zeit vertreibende Beschäftigung und zum anderen einen Freund, mit dem man reden kann, denn auch einem kleinen Vierbeiner kann man seine Sorgen anvertrauen. Allerdings hat nicht jeder die finanziellen Mittel und ausreichend Platz, um ein weiteres Familienmitglied bei sich leben zu lassen. Wer sich dennoch nach einer Beschäftigung sehnt, kann sich auch an der frischen Luft bewegen. Spazieren gehen ist vor allem während der Pandemie zum Trend geworden. In der Volksstimme wurde das mit einem Bild, „Die Stille am Morgen“, veranschaulicht.
Auch mir persönlich hilft es, mich draußen zu bewegen, den Kopf frei zu bekommen und so der völligen Isolation vorzubeugen. Ich habe während des Lockdowns viele weitere Dinge für mich entdeckt, zum Beispiel das Ausprobieren von neuen Hobbys, unter anderem das Kochen, welches nun eine meiner Lieblingsbeschäftigungen geworden ist. Außerdem habe ich jetzt die Zeit, mich mehr mit mir selbst zu beschäftigen und an mir zu arbeiten.

Man lernt kreativ zu werden, sich selbst zu entfalten und eigene Ziele zu setzen. Anfangs viel es mir auch schwer, ohne Druck und einer vorgegebenen Struktur von außerhalb meinen Tag zu gestalten. In der Schule hatte ich bestimmte Zeiten, an die ich mich halten konnte, unter anderem wann ich aufstehe, meine Arbeiten erledige oder wann Zeit für Freizeitaktivitäten bleibt.
Ich sehe die Pandemie daher auch als Chance zu lernen, selbstständig zu sein und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Man hat die freie Wahl, wann man den Tag beginnen will, was man wann erledigt und wie viel Freizeit einem dafür bleibt. Ich hatte auch Momente, in denen ich mich allein fühlte und nicht wusste, was ich mit mir anfangen sollte. Doch nach und nach fiel es mir leichter.
Es gibt viele Selbsthilfegruppen, die einen dabei unterstützen können, sich wieder selbst zu finden und mit einfachen Tipps gegen eine Vereinsamung anzukämpfen. „Krisen-Koffer im Corona Chaos“ ist ein Artikel der Volksstimme, in dem über die Organisation „Wege aus der Angst“ aus Gardelegen informiert wird. Sieghard Dutz, Leiter der Gruppe, erzählt, dass viele Menschen psychisch sehr stark unter der momentanen Situation leiden. Die Gründe dafür sind verschieden, jedoch alle auf den Corona-Virus zurückzuführen. Auch er schlägt spazieren gehen, Musik hören oder lesen gegen die Einsamkeit vor. Die Gardelegener Hilfsgruppe richtete eine WhatsApp-Gruppe ein, in der Betroffene sich untereinander helfen und positive Dinge miteinander teilen können. Soziale Kontakte, mit denen man sich treffen kann, fehlen dennoch.
Ich bin der Meinung, dass man versuchen sollte, das Beste aus der Pandemie zu machen. Man kann sich neue Gewohnheiten aneignen, neue Ziele setzen und den Alltag anders planen. Veränderungen sind immer etwas Schwieriges. Sie können aber auch sehr hilfreich sein. Man muss sich nur ausprobieren und schauen, wie man sich selbst am wohlsten fühlt.

 

Von Malin Hilbrecht
Klasse: 8a
Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Salzwedel

 

Quellen: Zeitungsartikel von Alois Kösters (Volksstimme), „Wege aus der Angst“ Studie (Volksstimme), „Kind sein in Zeiten von Corona“ des Deutschen Jugendinstituts (DJI)