Die Asseproblematik
Seit den 1960er Jahren werden radioaktive Stoffe aktiv gesammelt und in Endlagern aufbewahrt. Eines davon ist die Schachtanlage Asse.
Die Asse ist ein Höhenzug in Niedersachsen, indem es drei Schachtanlagen gibt. Dort wurden früher Stein- und Kalisalze abgebaut. Von den Anlagen sindzwei vor Jahrzehnten aufgegeben worden, weshalb nur die Asse II genutzt wird. Der Bund hat die Asse II zur Erforschung von radioaktiven Abfällen aufgekauft. Zwischen 1967 und 1978 wurden dort in 750 Meter Tiefe 47000 Kubikmeter schwache bis mittelradioaktive Abfälle eingelagert. Aber dieses Endlagerbergwerk gewährleistet keine sichere Endlagerung von radioaktiven Abfällen. Die radioaktiven Abfälle entstehen in Kernkraftwerken und Forschungseinrichtungen. Auch medizinische Geräte, die mit Strahlung arbeiten, nach einer gewissen Zeit aber nicht mehr gebraucht werden, landen als radioaktiver Abfall in Endlagern. Wenn radioaktive Stoffe in die Umwelt gelangen, sind diese gesundheitsgefährdend.
Aber warum ist dieser Standort überhaupt unsicher?
Das Bergwerk ist nicht standsicher. Die Schachtanlagen liegen im Salz. Darüber befinden sich noch weitere Gesteinsschichten, das sogenannte Deckgebirge. Durch Gebirgsbewegungen bilden sich
Risse im Salz und im Gestein. Grundwasser sickert durch diese Risse und löst auf seinem Weg bis zu den Einlagerungskammern Salz. Sickert das salzhaltige Wasser durch das Grubengebäude in die Einlagerungskammern, können die radioaktiven Abfälle aufgelöst werden. Sie können ins Grundwasser und so auch in unsere Nahrungskette gelangen. Noch kann das salzhaltige Grundwasser aufgefangen werden und erhält eine fachgerechte Entsorgung, zum Beispiel in einer anderen Salzgrube. Aber es ist ungewiss, ob sich die zufließenden Wassermengen noch vergrößern.
Um kein Risiko einzugehen, will der Bund die Abfälle ab 2033 zurückholen. Die Asse II soll nach der Rückholung stillgelegt werden. Bevor die Abfälle zu ihrem endgültigen sichereren Endlager
gebracht werden, müssen sie noch in den Einlagerungskammern neu konditioniert und in neue Behälter gepackt werden. Dann werden sie in einem Zwischenlager aufbewahrt, das neben der Asse II errichtet wird. Obwohl es schon ein Endlager für leichte bis mittelradioaktive Stoffe gibt, nämlich die Grube Konrad bei Salzgitter, dürfen die Abfälle dort nicht ohne Genehmigung deponiert
werden. Eine Genehmigung für die Asseabfälle vom Bund liegt momentan noch nicht vor.
Selbst wenn es zu einer Genehmigung käme, würden die radioaktiven Abfälle der Asse II dort nicht mehr hineinpassen. Es muss also ein anderer Standort gefunden werden. Kriterien für die Standortauswahl sind zum Beispiel Gestein und Plattentektonik, wie Vulkanismus und Grabenbrüche, die für jede Region unterschiedlich sind. Dieser Ort für ein Endlager wird aber noch gesucht und soll bis 2031 gefunden werden.
Von Martha Schulz
Klasse 8b
Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode
Quellen:
https://www.bge.de/de/asse/
Experte Dr. Bernd F.