Die deutsche Klimaschutzlangfriststrategie – Klimaschutzplan 2050
Der Schutz des Klimas ist eine große, globale Herausforderung. Seit Beginn der Industrialisierung ist der Ausstoß insbesondere von Kohlendioxid (CO2) in die Erdatmosphäre konstant angestiegen. Es muss rasch und entschlossen gehandelt werden, um den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich zu begrenzen. Ein Artikel von Pia Marie Dittmer, Klasse 8a, Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode.
Deshalb haben sich auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris 197 Staaten dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen sowie spätestens in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts weltweit Treibhausgasneutralität zu erreichen. Um die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen, müssen die Industriestaaten ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 reduzieren.
Deutschland liegt mit seinen Pro-Kopf-Emissionen immer noch oberhalb des EU-Durchschnitts und weit oberhalb des weltweiten Durchschnitts. Zudem hat Deutschland als großer Industriestaat eine besondere Verantwortung und muss seine Volkswirtschaft weiter zukunftsfähig ausbauen. Deutschland hat sich gemeinsam mit seinen europäischen Partnern auf ein Verfahren geeinigt, in Europa den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu verringern. Deutschland hat sich auf dem UN-Klimaschutzgipfel in New York dazu bekannt, Treibhausgasneutralität bis 2050 als langfristiges Ziel zu verfolgen.
Im November 2016 verabschiedete die Bundesregierung den Klimaschutzplan 2050. Damit ist Deutschland eines der ersten Länder, die die im Pariser Abkommen geforderte Klimaschutzlangfriststrategie erstellt und bei der UN vorgelegt haben. Der Klimaschutzplan 2050 beschreibt die Handlungsfelder Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft sowie Landnutzung und Forstwirtschaft.
Diese Herausforderung bis 2030 als Zwischenziel und 2050 als maßgeblichen Horizont bedeutet einen Wandel in unserer Lebens-und Wirtschaftsweise. Die Bundesregierung hat deshalb am 20. September 2019 Eckpunkte für ein Klimaschutzprogramm 2030 vorgelegt. Wesentliche Aussage ist darin – Klimafreundliches Verhalten wird belohnt und Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Die Regierung setzt auf Anreize, CO2 einzusparen und auf die Förderung von technologischen Lösungen zur weiteren Stärkung des innovativen Wirtschaftsstandorts Deutschlands.
Vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), anderen Institutionen und Wissenschaftlern gibt es aber viel Kritik an den vereinbarten Maßnahmen. Den Umweltorganisatoren gehen die Ziele und Aktivitäten nicht weit genug. Sie sagen, dass die „Kohle-Lobby“ und die Industrie die Ziele und den Fahrplan für den Klimaschutzplan erheblich zu deren Gunsten beeinflusst haben. Weitere wichtiger Kritikpunkt ist, dass es an konkreten Zielvorgaben mangelt. Die Einführung eines Bepreisungssystem von CO2 ist wichtig und hat richtig umgesetzt eine wichtige Signalwirkung.“ Aber: „Die Einführung erfolgt erst 2021, warum nicht schon 2020? Der Startpreis liegt bei zehn Euro pro Tonne CO2. Bei dieser niedrigen Bepreisung kann keine zielführende Lenkungswirkung erreicht werden sagt Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
Von Pia Marie Dittmer
Klasse: 8a
Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode
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