Die Geschichte von Schmerz, Trauer und Kälte. Das Leben auf der Straße – 20 Jahre ohne Zuhause
Sie stinken, sind immer betrunken, rasieren sich nicht und betteln nach Geld für ein neues Leben. Vorurteile sind ein großer Teil in dem Leben als Obdachloser. Ohne Garantie auf Essen, Trinken und ein sicheres Leben….
Aus diesem Grund haben wir ein Interview mit Sasha Scharlemmer (Name geändert) – einem Obdachlosen aus Magdeburg – geführt, um ihnen zu zeigen, wie es wirklich im Leben eines Obdachlosen aussieht. Wir haben viele intressante und Ehrliche Antworten bekommen.
SchmaZ-Reporter: Herr Scharlemmer, können sie uns erzählen wie es dazu gekommen ist, dass sie auf der Straße leben?
Herr Scharlemmer: Ich habe mich von meiner Frau scheiden lassen. Da meine Frau Arbeiten gegangen ist, weil ich körperlich nicht zu Arbeiten in der Lage war, stand ich ohne Geld und mit vielen Schulden da. Ich hab meine Wohnung verloren, seit dem lebe ich auf der Straße.
SchmaZ-Reporter: Wie lange leben Sie jetzt schon auf der Straße?
Herr Scharlemmer: Es müssten jetzt etwa 20 Jahre sein.
SchmaZ-Reporter: Das ist jetzt schon echt lange…Was hatten Sie für ein Gefühl, als sie plötzlich auf der Straße leben mussten?
Herr Scharlemmer: Es war schlimm, stellt euch vor ihr würdet plötzlich alles verlieren und hättet niemanden der euch hilft. Ich hab mich hilflos und allein gefühlt.
SchmaZ-Reporter: Wie verbringen Sie ihren Tag?
Herr Scharlemmer: Meistens werde ich von den fahrenden Autos geweckt. Dann versuche ich durch Pfandflaschen sammeln an Geld zu kommen um mir etwas zu Essen und Trinken zu kaufen. Dann geh ich auf die Suche nach einem Schlafplatz. Und das täglich…
SchmaZ-Reporter: Und wo verbringen sie die Nacht für gewöhnlich?
Herr Scharlemmer: Das kommt eigentlich auf die Jahreszeit an. Wenn es warm ist schlafe ich unter einer Brücke oder auf einer Bank, obwohl das sehr gefährlich ist, da man meist ausgeraubt wird. Wenn es kalt ist schlafe ich meist in Zügen, und Straßenbahnen, in Cafés oder in Bahnhöfen.
SchmaZ-Reporter: Werden sie oft beschimpft?
Herr Scharlemmer: Ja schon, aber wenn ich ehrlich bin schimpfe ich auch oft zurück, weil mich auch schon Leute geschlagen haben und ich den Leuten damit Angst machen will, dass die mich in Ruhe lassen.
SchmaZ-Reporter: Könnten sie sich wieder ein normales Leben vorstellen?
Herr Scharlemmer: Eigentlich würde sich jeder in meiner Situation wieder ein normales Leben wünschen, aber man gewöhnt sich an alles. Ich finde das Leben auf der Straß jetzt nicht mehr so schlimm wie früher.
Was unsere Meinung zu dem Thema ist? Kein Mensch hat es verdient auf der Straße zu leben und das Interview hat unsere Meinung noch verstärkt. Sasha ist ein netter und ehrlicher Mensch. Jeder Mensch sollte ein Zuhause haben können wenn er will. Wir sollten öfter mit einem Lächeln durch die Welt gehen und die Hoffnung nicht verlieren. Was denken Sie darüber, bilden Sie sich Ihre eigene Meinung!
Von Josephine Fethke & Lara-Joy Wehling, Klasse 8/2, Francisceum Zerbst