Die Tagesklinik
Am 12. April 2018 besuchten wir – SchülerInnen der Klasse 8a der Gemeinschaftsschule „Hermann Kasten“ in Staßfurt – die „AMEOS Klinik Staßfurt“. Mit unserer Deutschlehrerin ging es gespannt dorthin. Angekommen, wurden wir herzlich begrüßt. Der Chefarzt Peter Schmiedel führte uns durch das Krankenhausgebäude.
Wir besichtigten u. a. die Tagesklinik. Dort lernten wir die Oberärztin Petra Rivera Luna kennen, die zusammen mit ihrem Team zeitweise über 30 Patienten betreut. Sie sorgt für diese Menschen, indem sie z. B. viel mit ihnen redet. In einer Tagesklinik geht es mitunter darum, depressive Menschen zu begleiten. Aber auch Süchte, z.B. nach Alkohol oder Drogen, stehen hier im Fokus. Durch Therapien und Sprechstunden wird versucht, den Betroffenen zu helfen. Den meisten Menschen hilft der Aufenthalt in der Tagesklinik, andere werden rückfällig.
Die Frage danach, wie Depressionen zustande kommen, interessierte uns Achtklässler besonders. Eine der Ursachen sei laut Auskunft der Oberärztin im Gehirn-Stoffwechsel des Betroffenen zu finden. Andere Gründe liegen im Lebensumfeld der Menschen. Mobbing, Stress in der Schule oder mit den Eltern, eine unglückliche Liebe – all dies kann zu Depressionen führen. Viele Menschen fangen dann damit an, sich selbst weh zu tun. Eine bekannte Form ist das sogenannte „Ritzen“. Dabei nimmt man scharfe Gegenstände und schneidet sich selbst damit die Haut auf. Solche Patienten wollen meist den Schmerz spüren, um zu wissen, dass sie noch leben. Es ist eine Art „Hilfeschrei“, so Petra Rivera Luna. Das Selbstverletzen sei häufig bei Jugendlichen verbreitet. Bei einigen sei es so schlimm, dass ihre Wunden genäht werden müssen. Das Ritzen werde schnell zu Sucht. Manche schaffen es allein, aber sehr viele brauchen Hilfe und Unterstützung, z. B. von Medizinern einer Tagesklinik. Gedanken an Selbstmord (Suizid) sind weitere Begleiterscheinungen einer Depression und kommen häufig zusammen mit dem Ritzen auf.
Wir finden, dass es besonders wichtig ist, mit Menschen, die unter Depressionen leiden, sehr behutsam umzugehen. Wir wünschen allen Betroffenen ganz viel Kraft und Mut. Wir finden, dass die Mitarbeiter der Tagesklinik eine ehrwürdige Arbeit leisten und ihre Berufe auf jeden Fall weiterzuempfehlen sind. Rückblickend möchten wir uns für den Besuch in der „AMEOS Klinik Staßfurt“ herzlich bedanken. Es war ein aufregender und erfahrungsvoller Tag.
Von Leonie Hoppe und Michelle Härttrich, Klasse 8a, Gemeinschaftsschule „Hermann Kasten“ Staßfurt