Für unsere Zukunft
Janka Berthold, Klasse: 9b des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums, begleitete am 22.03.2019 die „Fridays for Future“-Demonstration und berichtet über die Einzelheiten.

Ein Schild bei einer „fridays for future“ Demonstration. Foto: Pixabay
12.45 Uhr: Auf dem Nicolaiplatz in Wernigerode ist es ruhig. Es ist noch nichts davon zu spüren, dass in gerade mal fünfzehn Minuten dort eine Demonstration stattfinden wird.
Einige Minuten später treffen die ersten Jugendlichen mit Plakaten ein. Die Sonne scheint und es ist der erste warme Frühlingstag. Der Platz füllt sich immer mehr. Es sind hauptsächlich Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 19 Jahren und einige Erwachsene. Ein Radio wird aufgestellt und ein Mikrophon angeschlossen.
Um 13.00 Uhr kommt plötzlich Bewegung in die Masse. Ein großer Kreis wird gebildet und Schülerinnen und Schüler des Musikgymnasiums beginnen zu singen: „Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär“. Es stimmen weitere Teilnehmer mit ein und es entsteht ein Kanon. Unbeteiligte Zuschauer bleiben stehen um zuzuhören und es sammeln sich vier Tauben in der Mitte des Kreises.
Nachdem die Gesänge verklungen sind, greift ein blondes Mädchen zum Mikrophon. Sie begrüßt alle Demonstranten und beginnt mit ihrer Rede. Sie erzählt, dass sie als kleines Kind weinend im Bett lag, weil sie es nicht ertragen konnte, dass unser Planet dabei ist, zu sterben. „Ich befürchte, dass es erst zu einem großen Krach kommen muss, bevor sich etwas ändert“, weiterhin sagt sie: „Der Zustand unseres Planten schreckt mich davor ab, eine Familie gründen zu wollen. Denn eines ist sicher, dass wir keine Zukunft haben werden, wenn wir alle so weitermachen wie bisher.“ Die Demonstranten applaudieren und pfeifen. „Es gibt für mich zwei Lösungsansätze.“, spricht sie weiter. „Erstens: das Gebet an Gott. Herr im Himmel, gib deinen Kindern eine zweite Chance. Sei gnädig in deiner unendlichen Güte und erbarme dich unser. Zweitens: die realistische Astrologische Sicht auf die Dinge. Unsere Erde ist nur einer von vielen Planeten in unserem Sonnensystem und es gibt Milliarden von Sonnensystemen in dieser Galaxie und noch viel mehr Galaxien im Universum. Also ist es ja praktische egal, ob wir uns alle in die Luft sprengen oder nicht.“. Die Umstehenden sind zum Teil überrascht und belustigt, aber auch traurig und betroffen. Sie fährt fort, dass sie nicht länger heulend im Bett liegen wolle, sondern ihr Leben und die Erde retten und Kinder haben will. Denn diese Welt sei wunderschön.
Nachdem sie geendet hat, bricht lauter Beifall und Jubel aus. Es wird ein Lied angemacht und kurze Zeit später singt die Menge: „Hey wir wollen die Eisbären sehn. Denn unser Leben wär so leer ohne Bär. Wir haben die Eisbären so gern.“, ein Kind von etwa sieben Jahren mit einem Plakat, auf dem „FÜR UNSERE ZUKUNFT“ geschrieben steht, beginnt in der Mitte der Versammelten im Kreis zu laufen und zu tanzen. Danach folgen Reden von Schülern. Viele appellieren an Angela Merkel, einige stellen Forderungen und alle sagen, dass sie hier sind, um ihre Zukunft und die Erde zu retten. Immer wieder wird gesungen und die Parole gerufen: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“
14:00 Uhr: Die Sonne scheint noch immer auf den Nikolaiplatz als die Schülerinnen und Schüler, die da waren, um für ihre Zukunft zu kämpfen, nach Hause gehen.
Von Janka Berthold
Klasse: 9b
Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode
Quelle: „Fridays for Future“-Demonstration am 22.03.2019