Mittagessen für 10
„Für manch einen mag das eine Herausforderung sein. Nicht jedoch für mich.“ | Astrid Reitmann (65) ist es gewöhnt, dass viele Leute am Tisch sitzen. Sie selbst hat 3 Kinder und später kamen die 10 Enkelkinder und 2 Urenkelkinder dazu. Dass sie somit sehr viel Wert auf gemeinsame Mahlzeiten legt, stellt Johanna Krosch in einem Interview mit ihrer Oma fest.
Johanna Krosch: Was ist deine Lieblingsbeschäftigung am Tag?
Astrid Reitmann: Obwohl ich sehr gern koche, ist es nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung. Aber das Kochen gehört schon dazu. Am liebsten sitze ich an meinem Keyboard und übe die Stücke, die mein Lehrer mir aufgegeben hat und singe dabei. Dann bin ich auch ehrenamtlich tätig und mache das mit viel Freude und Einsatzbereitschaft. Gern bereite ich diverse Events in Langeln vor oder helfe bei anderen Vereinen aus. Ich habe gern meine jüngste Enkeltochter Alma um mich. Die strahlt so viel Freude aus und bringt mich zum Lachen. Nicht zuletzt habe ich einen guten Freundeskreis, und wir sind oft zusammen.
Johanna Krosch: Für wie viele Personen musst du in der Woche kochen und wann?
Astrid Reitmann: An den Wochenenden für wenigstens 9 Personen, oft auch mehr. Das kommt darauf an, wer gerade Lust hat, mit uns allen zu essen. Reichlich ist immer alles da. An den Wochentagen koche ich auch für 9 Personen. Da ist das Essen aber anders geregelt. Am Tisch pünktlich um 12.00 Uhr sitzen Opa Lothar, Mama, Alma, die Zwillinge Lorenz und Lambert und ich. Die beiden Jungs kommen gleich nach der Schule zu mir zum Essen. Meistens gehört der Nachmittag dann mir.
Johanna Krosch: Welches Essen kommt bei allen besonders gut an?
Astrid Reimann: Nudeln stehen ganz oben auf der Liste – mit Tomatensoße, mit Gulasch – ist ganz egal. Auch Suppen werden sehr gern gegessen. Zu nennen wären da noch Jägerschnitzel und Kartoffelbrei. Die Kinder lieben auch Milchspeisen. Die kommen bei mir aber nicht in den Topf. Dafür sorgt dann Mama mal zu Hause.

Astrid Reimann beim Kochen von Kartoffeln. Manchmal kochen auch Johanna und ihre Oma zusammen. | Foto: Johanna Krosch
Johanna Krosch: Hast du ein spezielles Lieblingsgericht?
Astrid Reitmann: Da wären wieder die Nudeln in allen Varianten, Kohlrouladen, Entenbraten, Rumpsteak… Ich esse gern, gut und deftig. Aldente die Nudeln und medium das Steak, dann bin ich glücklich.
Johanna Krosch: Gibt es geheime Zutaten, die du verwendest?
Astrid Reitmann: Nun geheime Zutaten nicht. Aber ich nehme sehr gern Maggikraut für´s Braten und Suppenkochen. Vor allem aber verwende ich, wann immer es möglich ist, frische Zutaten. Möhren z.B. kommen nur frisch in den Topf, oder Kohlrabi, Sellerie, Rosenkohl usw. gibt es bei mir nicht aus Dose oder eingefroren – nur frisch. Suppen oder Fleischspeisen werden immer mit Wurzelwerk bereitet und beim Anbraten mit Rot- bzw. Weißwein gelöscht. Jedoch so, dass niemals der Wein vorschmeckt und der Alkohol verflogen ist.
Johanna Krosch: Kennst du andere Kochtipps?
Astrid Reitmann: Beim Kochen Zeit nehmen, dann gelingt es auch. Gut würzen, aber nicht zu viel. Ich hätte zum Schluss noch einen lustigen Kochtipp, der gut funktioniert: Punkt 1 eines jeden Rezeptes: Man nehme ein Glas Wein und schütte es in den Koch.
Man kann das Glas auch langsam während des Kochens trinken. Am schönsten ist das, wenn man nicht alleine kocht.
Von Johanna Krosch, Klasse 8e, Gymnasium Stadtfeld, Wernigerode