Zum Inhalt springen

Motorsport und Umweltfreundlichkeit – passt das?

FORMEL 1: Was in der Königsklasse dringend verbessert werden muss

Die Rennstrecke in Zandvoort direkt in Strand- und Dünennähe. Bild: Michelle Siedenberg

Schon lange wird die Serie von Umweltschützen kritisiert. Doch die Formel 1 arbeitet schon länger daran, bis 2030 klimaneutral zu werden. So werden seit Jahren die Regeln verschärft, um dem Ziel Schritt für Schritt näherzukommen. Würde 2022 jeder der 20 Fahrer an jedem der 22 Rennwochenenden seine 20 Reifensätze (= jeweils 4 Reifen) benutzen, so würden allein in dieser Saison 35.200 Reifen verbraucht werden. Bei Benutzung der Reifen entsteht u. a. Reifenabrieb. Der viel Feinstaub erzeugt, welcher umweltschädlich ist. Zudem verbrauchen die Autos eine Menge Sprit, laut Quarks allein an allen Renntage einer Saison zusammen um die 60.000 Liter Benzin. Auch die immer häufigeren Flugreisen der Teams schädigen Umwelt und Klima. Denn der größte Teil der von der Formel 1 produzierten CO₂ Emissionen entsteht nicht durch die Autos und Motoren selbst, sondern vielmehr durch die Logistik, also Transport und Unterkunft. Der Formel 1 Zirkus reist quer um die Welt, anstatt die Rennen auf jeweiligen Kontinenten hintereinander auszutragen. Auch wenn der Schaden global betrachtet nicht so groß ist, gibt es viele Dinge, die optimiert werden müssen. Es gibt durchaus Sportarten, die viel klimaschädlicher sind (z. B. Fußball-WM) jedoch muss man auch festhalten, dass der Umwelt um die Strecke herum durch die CO₂-Emissionen und Lärm sehr geschadet wird. So wird z. B. das Rennen in Zandvoort sehr kritisiert, da man direkt zwischen den Dünen und in der Nähe des Strandes fährt, wodurch die Flora und Fauna sehr geschädigt werden. An Rennwochenenden konsumieren die Zuschauer viele Waren, Getränke und Lebensmittel, die sehr viel Plastikmüll erzeugen, z. B. durch Verpackungen, so MotorsportTotal.com. Wie verbessert die Formel 1 bereits Dinge und was ist noch geplant? Seit Anfang 2020 ist die Formel 1 Mitglied der Klimaschutzbewegung der Vereinten Nationen. Das Ziel lautet, bis 2025 bei allen Rennen auf Plastikmüll zu verzichten und bis 2030 CO₂-neutral zu sein, berichten Deutschlandfunk.de und f1-insider.com. Die Fans sollen zudem umweltschonender zur Strecke kommen als bisher. Es gibt bereits das Energy Recovery System (ERS), welches dafür sorgt, dass beim Bremsen und aus dem Abgasstrom der Formel 1 Boliden Energie zurückgewonnen wird, welche dann im Rennen für eine Leistungssteigerung des Motors genutzt werden kann. In den kommenden Jahren soll zudem der Treibstoff optimiert und nachhaltiger gemacht werden. So besteht dieser bereits in diesem Jahr aus 10 % CO₂-neutralem Sprit. In Zukunft könnte man auch Bio-Benzin oder synthetische E-Fuels benutzen, um die Autos anzutreiben. Viele Menschen fordern immer wieder, dass die Formel 1 sofort große Dinge verändert, um klimafreundlicher zu werden. Doch wie auch Lewis Hamilton weiß, „kann sich nicht alles von heute auf morgen ändern.“ Aber es sei „großartig, dass die Formel 1 Verantwortung übernimmt“, so der Brite gegenüber MotorsportTotal.com. Als Fan lässt sich also sagen, dass die Formel 1 zwar Entertainment bringt, jedoch langfristig Dinge verbessern muss, um der Umwelt nicht noch mehr zu schaden und auch weiterhin auf der ganzen Welt fahren zu können. Aber auch als Fan selbst kann man etwas tun, z. B. möglichst umweltfreundlich zur Strecke zu kommen, so wie viele Leute in Zandvoort 2021, als über 25.000 Zuschaue mit dem Fahrrad und nur 2 % mit dem Auto zur Rennstrecke kamen.

Von Michelle Siedenberg

Klasse: 8d

Gymnasium Stadtfeld Wernigerode

Quellenangabe:

Quarks, MotorsportTotal.com, Deutschlandfunk.de