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Sorgen um Coronavirus steigen

Das erstmals in China aufgetretene  Coronavirus hat schon rund 70.000 Menschen angesteckt (Stand: 16.02.2020). Viele Menschen in Deutschland machen sich Sorgen wegen des Virus. Atemschutzmasken  wurden noch nie so oft gekauft wie jetzt . Doch wie stark ist das Coronavirus eigentlich? Sind die Sorgen hier im Land gerechtfertigt? Thorax-und Herzchirurgin Dr. Geehan Kamh an der Universitätsklinikum Magdeburg antwortet:

Ist der Coronavirus gefährlich?

„Es erkranken viele Menschen weltweit am Grippevirus und es sterben auch sehr viele. Trotzdem berichtet man wenig von dieser Krankheit. Es ist so, weil  es schon eine Impfung gibt und diese viele Menschen beruhigt. Die Menschen haben einfach große Angst vor etwas, was sie nicht kennen. Das ist genauso, wie beim Coronavirus. Sie wissen gar nicht, was das ist, sie wissen gar nicht, wie man sich schützen kann. Das ist einfach diese Angst, die in einer solchen Situation berechtigt ist. Das Problem an den Viren ist, dass sie sich jedes Jahr entarten können. Das heißt, sie wechseln ihre Proteincodes, um zu überleben. Sie können aggressiver und auch gefährlicher werden. Es ist klar, dass so eine unerforschte Krankheit für Unruhe sorgt. Aber wir hatten in der letzten Zeit auch viele Krankheiten, von denen man auch nicht mehr spricht. Man sollte sich vor dem Coronavirus  schützen, sich darauf vorbereiten. Aber dass diese Krankheit deutlich anders als die anderen in den letzten Jahren wird, denke ich nicht.“

 

Mit welchen Maßnahmen handeln Sie im Krankenhaus, falls der Virus nach Magdeburg kommt?

„Die Krankenhäuser haben entsprechende Infektionsstationen, da werden die Patienten isoliert. So etwas gibt es schon Jahre lang, da der Coronavirus nicht der erste auftretende Virus ist, wie zum Beispiel bei der Grippe oder auch beim SARS-Virus im Jahr 2003. Allerdings können immer Menschen sterben, so etwas kann man nicht verhindern. Alles in allem denke ich, dass die meisten Krankenhäuser in Deutschland gut vorbereitet sind. Außerdem muss man sich auch selber schützen beziehungsweise auch weitere Informationen suchen, damit man sich nicht selber ansteckt. Am besten sollte man sich von Menschenmassen fern halten, jeden Tag oft die Hände waschen und auch viel Desinfektionsmittel benutzen. Man darf am besten nicht den Mund, die Nase und auch nicht das Auge mit den Händen berühren.“

 

Wie finden Sie die aktuelle Lage in China?

„Die aktuelle Lage in China ist noch sehr gefährlich, sie ist noch angespannt. Es gibt noch keine Entspannung von Seiten der WHO. Das Problem in China ist, dass jetzt sehr viele Ärzte selber erkrankt sind. Das ist natürlich nicht schön, weil irgendwann Leute keine Ärzte mehr werden wollen in diesem Land und dieser Job unbeliebt wird. Und andererseits können die Menschen nicht geheilt werden, da es zu wenige Ärzte gibt. Also die Lage in China ist leider nicht erfreulich, aber die Chinesen haben schon gute Maßnahmen ergriffen. Trotzdem ist die Lage nicht nur in China, sondern auch überall auf der Welt, noch akut.“

 

Finden Sie die Sorgen in Deutschland gerechtfertigt?

„Natürlich sind die Sorgen berechtigt. Wie gesagt, es gibt noch keine Entschärfung von der WHO, von daher müssen wir vorsichtig sein und es wird sich in den nächsten 2 bis 3 Monaten zeigen, wie sich die Lage weiter entwickelt. Leider kann man so  nicht hervorsagen, was passieren wird. Das bedeutet abwarten, bis verantwortliche Ärzte und die WHO etwas sagen werden.“

Wir danken Ihnen für das Gespräch.

 

Ein Interview mit der Thorax-und Herzchirurgin Dr. Geehan Kamhon. Von Florian und Samy.
Klasse: 8/2
Hegel-Gymnasium Magdeburg