Soziale Medien – Der Einfluss auf die Psyche
Risiko oder Chance für junge Erwachsene?

Immer mehr Jugendliche benutzen die verschiedensten Medien.
Bild: Lisa Hamann
Die sozialen Medien verbinden Menschen überall und jederzeit auf der ganzen Welt. Zu viel Zeit auf Plattformen wie Instagram, TikTok und Facebook kann allerdings gefährlich für die mentale Gesundheit werden. Ist die Chance, Aufmerksamkeit zu erhalten, das Risiko wirklich wert?
Woran denken Sie zuerst, wenn Sie an das Wort Internet hören? Informationen aller Art austauschen, empfangen und senden, Kontakte knüpfen und pflegen. Zahlreiche positive Aspekte prägen das digitale Leben, dennoch werden oftmals die schlechten Seiten vergessen. Insbesondere diejenigen, die die menschliche Psyche anbelangen. Überwiegend betrifft das Kinder und Jugendliche, da diese den richtigen Umgang mit Medien noch nicht erlernt haben. Depressionen, Essstörungen und Angstzustände sind dabei nur wenige der psychischen Folgen. 2021 veröffentlichte Deutschlandfunk einen Artikel zu „einsichtigen Schönheitsidealen“. Es wurde über eine 13-Jährige berichtet, welche nach dem Posten eines für sie schönen Urlaubsbildes beleidigende Kommentare zu ihrem Körper erhalten hatte. Diese Anmerkung löste bei dem Mädchen die massive Regulierung ihres Essverhaltens aus und sie verfiel dem Binge-Eating, das Erbrechen nach einer Nahrungsaufnahme. Damit ist sie leider kein Einzelfall. Im selben Jahr fand die JIM Studie heraus, dass 92 % der der Jugendlichen wöchentlich mehrmals soziale Medien benutzen. Zudem zeigt die Studie, dass Instagram 58 %, TikTok 46 % und Snapchat 42 % die am häufigsten genutzten Medien sind. Der Schönheitswahn: Mädchen und Jungen streben oft nach dem angeblichen Ideal des Körpers, um anderen zu gefallen. In der „Frankfurter Allgemeinen Gesundheit“ 2017 wurde erwähnt, dass unter anderem Beautytrends auf TikTok oder auch Instagram dafür sorgen, dass immer mehr jüngere Menschen ein schlechtes Körperbild von sich haben. Bereits zehn bis Zwölfjährige sind unzufrieden mit dem eigenen Aussehen. Eine Umfrage der BZgA 2020 ergab, dass 63 % der 13 bis 14-Jährigen gerne besser aussehen würden, wobei diese Angaben während der Corona Pandemie wahrscheinlich nochmals sehr drastisch gestiegen sind. Bewusst oder unbewusst, wir vergleichen uns mit anderen und sehen nicht, dass das derzeitige Schönheitsideal übertrieben ist und zu Essstörungen führen kann. Zwischen digitalem Stress, Selbstzweifel und Depressionen: Virtuelle Beiträge sind, die Chance, sich in seinem perfekten eigenen Selbst darzustellen. Jeder kann zeigen, wie er gesehen werden will und wie das vermeintlich gute Leben ist. Diese Konfrontation mit solch einem Scheinbild ist häufig die Ursache für ein geringeres Selbstwertgefühl und Selbstzweifel. Darauffolgende Symptome liegen eng mit denen von Depressionen zusammen, teilte „Die Welt“ mit. Anzusprechen sind auch die Folgen wie zum Beispiel Schlafmangel, Sucht, Einsamkeitsgefühl sowie auch Cybermobbing. Eine Langzeitstudie der Universität Montreal zeigt, dass Kinder mit den eben genannten Leiden und häufiger Handynutzung stärker unter depressiven Symptomen leiden. Ein stabiles Selbstwertgefühl erreichen: Um die negativen Auswirkungen zu verhindern, sollte man den Grund für diese herausfiltern und mit Eltern Regeln finden. Zum Beispiel, welche Inhalte gepostet und konsumiert werden dürfen. Insbesondere spielen die Inhalte eine große Rolle, da die Art und Weise der Nutzung unglücklich oder glücklich machen kann, so das „Edit-Magazine“ zur Selbstliebe 2020. In einem Gesundheitsmagazin der Heimatkrankenkasse von 2021 wird zudem aufgeführt, dass handyfreie Zonen und Bildschirmseiten effektiv helfen. Ergänzend dazu unterstützt auch das offene Sprechen ein gesundes Selbstempfinden. Letztendlich entscheiden wir anhand des Konsums, wie stark Medien auf uns und unsere Psyche wirken.
Von Lisa Hamann
Klasse: 8a
Gymnasium Stadtfeld Wernigerode
Quellenangabe:
Deutschlandfunk.de, JIM-Studie 2021, Frankfurter Allgemeine Gesundheit, BZgA, Edit-Magazine, Gesundheitsmagazin der
Heimat Krankenkasse