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Sportwaffen gleich Mordwaffen?

Ab dem 20.02.2020 trat in Deutschland das dritte Waffengesetz in Kraft, am 01.09.2020 sollen weitere folgen. Trotz dessen nimmt die Sorge innerhalb der Bevölkerung zu, so ist die Zahl der ausgehändigten Waffenscheine in den letzten Jahren um fasst 10 Prozent gestiegen. Ein Artikel von Colien Lipinski.

Dieser massive Anstieg lässt sich auf den Zuschuss zahlreicher Beamtenplätze sowie steigende Mitgliederzahlen der örtlichen Schützenvereine zurückführen.

„Der Gebrauch von Waffen ist für Kinder und Jugendliche im Alter von unter 18 Jahren viel zu riskant und sollte in ganz Deutschland untersagt werden“, so die Meinung einiger Magdeburger Passanten. „Glaubt man den Medien, so sterben jährlich 800 Menschen an Schussverletzungen in Deutschland, davon allein sind es 81, welche anhand von legaler Waffen mutwillig oder durch Selbstmord ihr Leben ließen. Der Bestand von Vereinen, welchen den Gebrauch dieser Geräte fördern, sollte demnach schleunigst aufgelöst werden.“

Der Schützenverein BSV. Foto: Claudia Lipinski

Schützenvereine dienen der Schießsportausübung, welche ihre Anfänge im frühen 19 Jahrhundert fanden. Laut dem DSB wird dieser Sport von rund 1,4 Millionen Schützen ausgeübt, welche sich alle an mehrere Waffenrechte zu halten haben. Demnach liegt das Mindestalter des Eintrittes zum Schießen einfacher Luftwaffen bei 12 Jahren. Abgesehen von der Altersbeschränkung herrschen innerhalb des Vereins als auch auf den Schießständen strenge Sicherheitsmaßnahmen, welche bei Missachtung den sofortigen Austritt mit sich bringen. „Viele Menschen wissen gar nicht, welche Verantwortung es ist, Mitglied eines Schützenvereins zu sein“ so die Meinung einer Schützin des BSV. „In den Medien werden immer nur negative Vorfälle gezeigt. Die Situation wird als sehr gefährlich angepriesen, obwohl es in aller Interesse liegt, egal ob Außenstehender oder Vertreter eines solchen Sportverbandes, Regeln zu befolgen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten.“ Trainer sind dazu verpflichtet, sich spezielle Qualifizierungen anzueignen, um die Erlaubnis zu haben, Jugendliche trainieren zu dürfen. Dies setzt eine entsprechenden Sachkunde voraus, welche belegt, dass das Verfahren von Kinder- und Jugendarbeit durchgeführt werden kann. Jeder Schütze ist dazu verpflichtet, nach Weglegen der Waffe ein Sicherheitsband in den Lauf einzufädeln, um die Auslösung eines weiteren Schusses zu verhindern. „Innerhalb des Verbandes bezeichnen wir unsere Pistolen sowie Gewehre gar nicht als Waffen, sondern als Sportgeräte“, berichtete ein junger Barleber Schütze. „Jegliches Zielen mit diesem Gerät auf Menschen, egal ob geladen oder nicht, ist strengstens verboten und muss von jedem Teilhaber beachtet werden.“ In Deutschland gibt es jährlich lediglich ein bis zwei Fälle, in denen es zu gewalttätigen Angriffen seitens eines Vertreters des Schieß- oder Jagdsports kommt. Zivilpersonen ist es kaum möglich, überhaupt legal an eine Waffe zu gelangen. „Wer in Deutschland einen Waffenschein erhalten möchte, muss strenge Voraussetzungen erfüllen. Außerdem muss jeder Antragsteller eine Haftpflichtversicherung mit einer Mindestdeckungssumme von 1 Mio Euro nachweisen, weswegen bisher nur wenige Privatpersonen in Deutschland die Erteilung eines Waffenscheines erhalten haben“,erklärte ein Mädchen des BSV. Ein Waffenschein ist der Nachweis, dass man auf öffentlichen Plätzen eine Waffe mit sich führen darf. Abgesehen von der Waffenbesitzkarte sind diese Ausweise lediglich für Beamte, Soldaten und ähnliche Personen, welche diese Bescheinigung aufgrund ihrer beruflichen Laufbahn benötigen, vorgesehen. Zivilpersonen ist es ohne triftigen Grund lediglich möglich, eine Waffenbesitzkarte zu erwerben, die besagt, dass es ihnen erlaubt ist, eine Waffe für den  Privatgebrauch zu besitzen. Dies ist hauptsächlich für Sportschützen vorgesehen. Mitglieder aus den Vereinen benötigen nur eine Bestätigung, dass sie zu den Mitgliedern zählen.

„Das Eingebundensein von Jugendlichen in die Gemeinschaft eines Vereins ist für ihre Entwicklung von großer Bedeutung. Gerade der Schießsport lebt von den gemeinschaftlich errungenen Erfolgen, aber auch von der Einzelleistung, und fördert damit das Sozialverhalten. Das Rücksicht nehmen auf andere und Schwächere, gewinnen und verlieren lernen, die eigenen Grenzen erfahren, Ehrgeiz und Ausdauer bei der Verfolgung von Zielen, auch das gehört dazu. Die Konzentration, sowie die Feinmotorik wird gefördert. Besonders wichtig ist hierbei der Umgang mit dem Sportgerät, sowie die Disziplin, auf die großen Wert gelegt wird. Wie bei anderen Sportarten auch fordert das Training die Kinder, ihre Leistungsbereitschaft und damit ihre Zukunftschancen“, so sprach eine Schützin des BSV. „Egal, bei welchem Verein – die Sicherheit steht immer an oberster Stelle, weshalb meiner Meinung nach Sportverbände, welche den Schießsport fördern, keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen.“

Von Colien Lipinski
Klasse: 8.2
Werner-von-Siemens-Gymnasium Magdeburg

 

Quellen: