Veganer – Retter der Welt?
Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane oder zumindest vegetarische Ernährung oder Lebensweise. Doch was ist überhaupt der Unterschied, ist Veganismus wirklich umweltfreundlicher und was sind eigentlich Gründe, vegan zu werden? Julia Richter aus der Klasse 8b der „Europaschule“ Gymnasium Gommern erklärt, worum es geht.

Gesundes Frühstück, Quelle: Pixabay
Bei vegetarischer Ernährung verzichtet man auf Fisch und Fleisch. Veganer hingegen meiden alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, einige auch Kleidung und Gegenstände, die aus beispielsweise Leder bestehen.
Doch nur weil man sich entscheidet,vegan zu leben, rettet man noch lange nicht die Welt. Denn nicht alle veganen Produkte sind, obwohl dies oft so dargestellt wird, umweltfreundlich. Vegane „Schnitzel“ oder „Würstchen“, sowie Milchersatzprodukte sind häufig mehrfach industriell verarbeitet, was enorme Mengen an Energie kostet.
Auch aus weit entfernten Ländern exportierte, teilweise exotische Lebensmittel, wie Kokos und Soja, weisen einen hohen Energieverbrauch auf – trotz der Tatsache, dass sie vegan sind. Auch bei Kleidung wird statt Leder, Seide oder Baumwolle gern auf Kunstleder oder -fasern (Synthetikstoffe) gesetzt. Diese werden auf Erdölbasis hergestellt und sind nicht biologisch abbaubar.
Das oft anzutreffende Argument Veganer/Vegetarier würden Soja kaufen, das von Sojaplantagen stammt und für die Regenwälder abgeholzt werden, ist so nicht wahr. Jene Sojaplantagen werden vor allem für Futter der Tiere in Massentierhaltung genutzt. Das Soja in Produkten, die in unseren Supermärkten zu finden sind, stammt meist aus ökologischem und/oder europäischem Anbau.
Viele Veganer beschäftigen sich mit Umweltschutz, sie wollen etwas für eine bessere Welt tun. Der Entschluss vegan zu leben, kann aus einigen Gründen folgen.
Einer davon obliegt ethischen Bedenken, dies ist beispielsweise der Fall, wenn man nicht am Tod, also am Schlachten eines Tieres Schuld sein will, weil man es konsumiert. Somit vermeidet man Schuldgefühle.
Die Gründe können auch gesundheitlich sein. Es ist nachgewiesen, dass vegane Ernährung einige Volkskrankheiten vorbeugen kann. Außerdem ist vor allem in Fleisch aus Massentierhaltung Antibiotika enthalten, welches dann auch in unseren Körper gelangt. Tatsächlich gibt es Menschen, denen Fleisch einfach nicht schmeckt – so sind sie vegetarisch oder vegan.
Doch welches Fazit lässt sich nun aus all diesen Informationen ziehen?
Zahlreiche Wissenschaftler sehen in der veganen Ernährung den effektivsten Weg, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Und genau das sollte unser aller Ziel sein: Alles für eine Welt zu tun, in der es sich auch noch für unsere Enkel lohnt zu leben.
Fest steht – Fleisch ist eine der größten Umweltsünden überhaupt. Es ist jedoch schwer,fast unmöglich, komplett umweltfreundliche Lebensmittel zu finden. Doch es geht im Veganismus, genau wie in allem anderen, nicht darum,es perfekt zu machen. Schlussendlich ist es, unabhängig der Ernährung,wichtig,beim Einkaufen auf den Kauf regionaler,saisonaler und biologischer Produkte zu achten.
Denn wer im November Erdbeeren aus Afrika konsumiert, kann sich selbst als Veganer nicht Umweltschützer nennen.
Von Julia Richter
Klasse: 8b
„Europaschule“ Gymnasium Gommern