Vom Tiefbohringenieur zum Bürgermeister
Jürgen Pyrdok ist seit dem 07.07.2015 der Bürgermeister von Tangermünde, doch das wollte er nicht immer sein. Als Bürgermeister ist er immer viel beschäftigt. Trotzdem hatte ich am 15.04.2021 um 13:39 Uhr das Vergnügen mit ihm ein digitales Interview zu führen. Von von Jasper Schilm.
„Was haben Sie denn für Aufgaben als Bürgermeister?“
„Als Bürgermeister kann man entscheidend an der Entwicklung einer Gemeinschaft mitwirken. Man spricht sehr viel mit anderen Menschen, diskutiert über unterschiedlichste Problemlagen, muss Anträge stellen um Vorhaben in Gang zu setzen und vieles, vieles mehr.“
„Wollten Sie früher einen anderen Beruf erlernen?“
„Ja, ich war und wollte früher als Tiefbohringenieur arbeiten. Das habe ich auch einige Jahre vor der Wende getan. Doch mit der Wende wurden Betriebe geschlossen und die Menschen mussten sich umorientieren. So auch ich.“
„Denken Sie sich manchmal: jetzt wäre es besser gewesen, wenn ich doch Tiefbohringenieur geblieben wäre?“
„Manchmal geht mir diese Frage wirklich durch den Kopf, doch im nächsten Moment bin ich wieder froh, dass mich die Bürger zum Bürgermeister gewählt haben.“
„Wenn Sie in Tangermünde etwas verändern müssten und Sie alle nötigen Mittel hätten, was würden Sie bauen, tun oder verändern?“
„Ich würde etwas bauen, was den Menschen ihr Leben leichter machen würde, zum Beispiel haben wir an der Promenade eine Solar-Bank mit einer Funktion gebaut, wo man sein Handy einfach drauflegen kann und es fängt an zu laden. Gleichzeitig kann man über die Bank kostenfrei über WLAN ins Internet“
„Könnten Sie sich vorstellen der Bürgermeister von Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt zu sein?“
„Ja, aber ich glaube es wäre um einiges schwerer als in Tangermünde und hier kennt mich ja jeder. In Großstädten wäre das glaube ich schon anders.“
„Gab es mal eine Aufgabe bei der Sie sehr lange grübeln mussten bis Sie sie angehen konnten?“
„Ja. Es ist schwer bestimmte Projekte von jetzt auf gleich umzusetzen. Es bedarf bei allen Projekten einen enormen Aufwand an Aufklärung aller politisch handelnden Vertreter. Und oftmals sind die politischen Meinungen so unterschiedlich, dass man keinen gemeinsamen Nenner findet. Da muss man vorher überlegen, wie man das Projekt angeht, um alle Mitstreiter zu überzeugen.“
Herr Bürgermeister, vielen Dank für das kurze Interview.
Von Jasper Schilm
Klasse: 4
Grundschule Lüderitz
Quelle: Jasper Schilm hat in einer Onlinekonferenz den Tangermünder Bürgermeister interviewt.