Warum werden immer weniger Handwerker ausgebildet?
Immer weniger Jugendliche interessieren sich für handwerkliche Berufe. Aber woran liegt das? Anna Borchert aus der 8b des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium in Salzwedel hat sich mit dieser Frage beschäftigt.

Eckard Borchert bei der Arbeit – Foto: Anna Borchert
Die Recherche von der Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet über das Sinken der begonnenen Handwerkslehren von 1999 bis 2017 in der Stadt Jena. Allein im Jahr 1999 begonnen 627 junge Menschen eine Ausbildung zum Handwerker, doch die Zahlen sanken enorm. Nur 208 angehende Handwerker wurden 2017 gezählt.
Eckhard Borchert, der mittlerweile seit 51 Jahren als Elektriker arbeitet, hat viele Argumente, warum handwerkliche Berufe bei Jugendlichen immer uninteressanter werden. Er selbst sagt, dass die Ausbildung mit dreieinhalb Jahren eine lange Zeit sei und man im Gegensatz zu Büroangestellten weniger verdient.
Als Elektriker ist man im Außendienst tätig und häufig auf Montage oder im Bereitschaftsdienst unterwegs, sodass man öfter nicht Zuhause ist und die Arbeitszeiten lang sind. Außerdem wird der Beruf durch die schlechten Wohnqualitäten im Montageprozess extrem unattraktiv, da man Zimmer und Bäder meistens mit fremden Leuten aus anderen Firmen teilen muss, dies stört Eckhard Borchert jedoch nicht.
,,Der Beruf ist ein Knochenjob“, sagte er, da man viel schwere und körperliche Arbeit betreibt. Die Arbeits- und Baubedingungen eines Handwerkers sind oftmals miserabel und nicht gesundheitsfreundlich, da es öfter staubt und keine hygienischen Toiletten vorhanden sind. Diese Dinge schrecken viele junge Menschen ab, sodass sie sich nicht für einen handwerklichen Beruf in ihrer Zukunft entscheiden.
Handwerkliche Berufe arbeiten unter viel Druck, da der Bau der Baustelle schnell und äußerst qualitativ erfolgen soll. Gerade Elektriker müssen äußerst genau und ordentlich arbeiten, da sie eine große Verantwortung gegenüber Menschen und Tieren haben. Diesem Druck kann Eckhard jedoch nach all den Jahren standhalten.
„Schön ist es, dass du mit deinen eigenen Händen viel erreichen kannst“, dass liebt er an seinem Beruf. Trotz der negativen Argumente arbeitet Eckhard Borchert mit Leidenschaft und Herzblut. Er hilft Menschen gern und wird von seinen Kunden oftmals gastfreundlich und nett behandelt, sodass er neue Leute kennen ernt Außerdem arbeitet Herr Borchert in einer Firma, die er sehr wertschätzt, denn dort hat er nicht nur Kollegen, sondern wahre Freunde.
Von Anna Borchert
Klasse: 8b
Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Salzwedel
Quellen:
- Die Zeit https://www.zeit.de/2018/09/handwerker-fachkraeftemangel-bauboom/komplettansicht
- Interviewpartner: Eckhard Borchert