Was passiert mit unserem Abwasser?
Besuch im Klärwerk Magdeburg/Gerwisch
Für das „SchmaZ-Projekt“, das von der Volksstimme und dem Kultusministerium Sachsen-Anhalts organisiert wird, besuchten am 10. April 4 Schüler der 8. Klasse des Europagymnasiums Gommern das Klärwerk in Gerwisch.
Das vollbiologische „Klärwerk Magdeburg/Gerwisch“ wurde am 17. September 1999 in Betrieb genommen. Hier kommt das Abwasser aus der Landeshauptstadt Magdeburg und 21 Umlandortschaften an. Am Tag etwa 2.000 m³ pro Stunde, das sind 300 Badewannen pro Minute. Insgesamt sind in dem Werk 40 Mitarbeiter in den Bereichen Anlagenbetrieb, Instandhaltung (Maschinentechnik und Elektrotechnik), Betriebslaboratorium, Planung/Bau, Dokumentation, Statistik und Sekretariat beschäftigt.
Der Mitarbeiter Matthias Regner gab den Schülerinnen und Schülern eine Führung durch die Anlage. Dort wurden ihnen die verschiedenen Reinigungsstufen näher erläutert.

Einlaufbauwerk, hier kommt das Abwasser im Klärwerk an. | Foto: Celina Kelling
Das Abwasser, welches nach dem Duschen oder auch nach dem Toilettengang im Abfluss verschwindet, wird zum Einlaufbauwerk des Klärwerks befördert. In der Rechenanlage wird das Wasser von grobem Dreck befreit, im Sand- und Schwimmstofffang werden Fette und kleine Sandkörner rausgefiltert. Die nächste Stufe ist das Vorklärbecken, wo sich kleinere restliche Feststoffe am Boden ansammeln und leichtere Stoffe auf dem Wasser schwimmen. Beides kann nun vom Wasser getrennt werden. Danach wird die stinkende Luft der Abwässer abgezogen und gewaschen. Jetzt übernehmen Mikroorganismen die Reinigung. Diese bauen verschiedene Stoffe aus dem Wasser ab, wobei sich der Belebtschlamm bildet. Der Schlamm ist eine feste Masse und kann in der Nachklärung vom gereinigten Abwasser getrennt werden. Durch die Beimischung von Chemikalien werden noch restliche Stoffe, die nicht im Abwasser bleiben dürfen, entfernet. Damit ist die Säuberung des Abwassers im Klärwerk Gerwisch abgeschlossen. Nun ist es zu über 90% von den verschiedenen Verunreinigungen befreit. Es ist noch kein fertiges Trinkwasser und wird aus disem Grund über zwei Ablaufleitungen in die Elbe geleitet. Von dort gelangt es in den natürlichen Wasserkreislauf zurück. Der Schlamm, der vom Abwasser getrennt wurde, kann nun 100% des Wärmebedarfs und 50% des Strombedarfs vom Klärwerk decken.
Die Besichtigung bei strahlendem Sonnenschein und fast 25°C war nach ca. 1,5 Stunden beendet. Die Schülerinnen und Schüler bedankten sich bei Herrn Regner für die vielen interessanten Informationen.
Von Celina Kelling, Klasse 8a, Europaschule Gymnasium Gommern