Wie ist das Leben mit einer unheilbaren Krankheit?
Bei meinem Vater wurde 2003 die Krankheit MS (Multiple Sklerose) festgestellt. Es ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Das Immunsystem richtet sich also gegen den Körper selbst. Ich habe ihn zu diesem Thema interviewt:
Laura: Das Leben verändert sich ja mit einer Erkrankung. Wie stark hat es sich denn auf dein Leben ausgewirkt?
Vater: Nun, nach der Diagnose hat sich die Erkrankung immer mehr sichtbar gemacht. Ich konnte meine Beine kaum bzw. schwerer bewegen. Alleine stehen konnte ich nach einiger Zeit auch nicht mehr.
Laura: Und was hat dir dabei geholfen? Ich meine, wie hast du dich fortbewegt und es geschafft nicht um zu kippen?
Vater: Am Anfang hatte ich nur einen Gehstock gebraucht, doch nach einiger Zeit hab ich gemerkt, dass es auf diese Weise nicht mehr geht und habe mir deshalb einen Skooter geholt. Später jedoch hatte ich Probleme beim Hochkommen und habe mir dann einen elektrischen Rollstuhl gekauft.
Laura: Wo wir schon bei Problemen sind, hast du sonst irgendwelche Probleme bzw. Tätigkeiten, wo dich deine Krankheit behindert?
Vater: z. B. Autofahren ist eine Sache, die ich wegen meiner Krankheit schon lange nicht mehr tun konnte. Doch auch bei alltäglichen Dingen habe ich Probleme, wie z. B. beim Putzen. Ich wohne zwar bei meiner Mutter, aber sie kann ja schließlich auch nicht alles für mich tun, ich bin auch schon öfter von meinem Duschsitz heruntergerutscht und es mussten die Nachbarn kommen, um mir hoch zu helfen.
Laura: Wie war es eigentlich bei deiner Arbeit? Konntest du dort genauso weitermachen wie vor deiner Erkrankung?
Vater: Nein, nicht alles. Ich habe früher als Koch in einer Kneipe gearbeitet und da hat man ja echt viel zu tun.
Auf jeden Fall hat es mir noch genauso viel Spaß gemacht wie vor meiner Erkrankung. Ich konnte von Zeit zu Zeit nicht mehr so lange durcharbeiten, da es mich sehr belastet. Ich habe oft vom Wetter abhängende Krämpfe. Meist muss ich mich dann hinlegen.
Laura: Vermisst du eigentlich die Zeit vor deiner Erkrankung?
Vater: Natürlich. Früher bin ich oft umhergereist und habe viele tolle Sachen erlebt. Nun allerdings kann ich nicht so viel unternehmen und bin die meiste Zeit zu Hause.
Von Laura Harms
Klasse: 8c
„Europaschule“ Gymnasium Gommern